Daschdordshijn
Nazagdordsh (1906-1937)
Bjambyn
Rintschen (1905-1977)
Zendijn
Damdinsüren (1903-1986)
Sonomyn
Udwal (1921- 1991)
Begdsijn
Jawuuchulan (1929-1982)
Sengijn
Erdene (1929-2000)
Scharawyn
Sürendshaw (*1938)
Schandshmjatawyn Gaadamba
Donrowyn
Namdag (1911-1984)
Rentschinij
Tschoinom (1936-1979)
Baldangijn
Sodnom
Otschirbatyn
Daschbalbar (1957-1999)
Punzagijn Badartsch
Tangadyn Galsan
Damdinsürengijn
Urianchai (* 1940)
Danzangijn Njamsüren
Bawuugijn
Lchagwasüren (* 1944)
Döngödyn Zoodol
Dambyn Törbat
(*1955)
Z. Bawuudordsh
Zoodolyn Chulan
Tschinagijn
Galsan (* 1943)
Arlaany Erdene- Otschir
Sch. Lchamnordshmaa
O. Zend- Ayusch
Lchagwasürengijn Chasar
Mongolische
Literatur ist die Bezeichnung für eine überwiegend in der
uiguromongolischen Schrift abgefasste Literatur. Das ältestes erhaltene
Zeugnis ist die »Geheime Geschichte der Mongolen« (1227/64), eine Darstellung des Aufstiegs Dschingis
Khans.
Neben Heldenepen, die auch heute noch von Rhapsoden vorgetragen werden,
ist die mongolische Literatur reich an ritualistisch, schamanistisch
beeinflusster Zeremonialdichtung, Segenssprüchen und Ansprachen,
Weisheitssprüchen, Rätseln, Sprichwörtern und Liedern.
Ein großer
Teil der frühen, durch die Aufnahme und Verarbeitung
indisch-tibetischer und buddhistischer Motive gekennzeichneten
Literatur ist anonym.
Geschichte
Als 1990, im Jahr
des gesellschaftlichen Umbruchs in der Mongolei, des 750. Jahrestages
der „Geheimen Geschichte“ gedacht wurde, war dies ein Signal nationaler
Rückbesinnung und zugleich ein Zeichen der Hoffnung auf eine freie
demokratische Entwicklung des Landes. Auch wenn für die breite
Öffentlichkeit wohl weniger das erste große Werk der schriftlichen
mongolischen Literatur und stärker die mit der Person Tschinggis Chaans
verbundene „große Zeit“ der Mongolen in das nationale Gedächtnis
gerufen wurde, konnte dem an der Mongolei und ihrer Kultur
Interessierten bewusst werden, welch lange literarische Tradition das
Nomadenvolk im Herzen Asiens besitzt.
Die mehrfach auch ins Deutsche
übersetzte Geheime Geschichte der Mongolen, das bedeutendste Werk der
altmongolischen Literatur, hat sowohl als Geschichtsdokument wie als
Sprach- und Literaturdenkmal außerordentliche Bedeutung. Diese epische
Prosa- und Reimchronik belegt, dass nicht erst die seit dem Ende des
16. Jahrhunderts in die Mongolei eindringende nördliche (tibetische)
Richtung des Buddhismus, der Lamaismus, eine schriftliche mongolische
Literatur begründete. Sie verdeckt aber auch nicht die Tatsache, dass
die Mongolen über eine reiche, mindestens achthundertjährige mündliche
Literaturtradition verfügen. Manches davon findet sich schon in der
„Geheimen Geschichte“, allerdings wurden die meisten dieser bis heute
lebendigen Werke viel später aufgezeichnet, oftmals erst durch
mongolische und ausländische Gelehrte im 20. Jahrhundert.
Die
mündliche Volksdichtung wurde über Jahrhunderte tradiert, denn die
Märchenerzähler und Rhapsoden wanderten von Ail zu Ail und waren bei
den Viehhirten stets willkommen. Auch die alten Genres der
Zeremonialdichtung, wie sie in der „Urreligion“, dem Schamanismus,
gepflegt und in meist wenig veränderter Form als Lobpreisung (Magtaal),
Segenswunsch (Jerööl) oder Verwünschung (Charaal) bis in die Gegenwart
wirksam waren, gehörten zu diesem Leben.
Von 1200 bis zum Anfang des 20. Jh.
Bereits
aus dem 13. und 14. Jahrhundert, der Zeit des mongolischen Weltreichs,
sind epische, didaktische und lyrische Texte bekannt, die später z.T.
Eingang in Chroniken (Towtsch) fanden. Mit dem „Siegeszug des
Lamaismus“ und der Eroberung der Mongolei durch die Mandschu im Laufe
des 17. Jahrhunderts entwickelte sich eine umfangreiche religiöse
Literatur. Die Übersetzung des buddhistischen Kanons und auch
zahlreicher nichtkanonischer Schriften vor allem aus dem Tibetischen
regte zur ideellen Veränderung der volkstümlichen Erzählliteratur
(Märchen, Legenden, Tierfabeln) an. Neben religiösen Texten wie
Heiligenbiographien (Namtar) und besonders Lehrdichtungen (Surgaal)
entstand eine reiche, phantasievoll-skurrile Erzählliteratur, zu der
vor allem die Höllenfahrtsgeschichten gehören. Daneben blieb das
Volkslied lebendig, das später oftmals zum Wechsellied (als einer
Vorform des Theaterspiels) mit sozialkritischer und
nationalpatriotischer Tendenz umgeformt wurde. Dieses kritische
Gedankengut findet sich auch in Schelmengeschichten und Schwänken des
19. und angehenden 20. Jahrhunderts.[1]
Vor allem aber blieben die
Heldengesänge im Volke lebendig, denn sie waren das menschliche
„Gedächtnis“ an eine große Zeit. Sie gaben Halt in einer über
zweihundert Jahre währenden Epoche nationaler Unterdrückung. Unter den
zahlreichen Epen unterschiedlichen Umfangs ragen der Geser und der
Dschanggar hervor, die sich bis heute in verschiedenen Varianten bei
allen mongolischen Völkerschaften großer Beliebtheit erfreuen und neben
der „Geheimen Geschichte“ und der Volksdichtung zu den „vier Säulen“
der alten mongolischen Literatur gerechnet werden.
Seit dem 17.
Jahrhundert waren die Klöster und nicht mehr die Fürstenhöfe Zentren
des geistigen Lebens und einer schriftlichen Literatur. Diese wurde
überwiegend in Tibetisch abgefasst, so wie im europäischen Raum lange
das Lateinische Sprache der Geistlichen und Gelehrten war. Nur sehr
wenige, darunter einige Chronisten, benutzten die mongolische
Schriftsprache, die meisten Autoren waren hohe Kleriker.
Erst im
Laufe des 19. Jahrhunderts erschienen mit der allmählichen
Säkularisierung der Gesellschaft Dichter, die der Beamtenschaft und
sogar der großen Masse der meist analphabetischen Viehhüter angehörten.
In einer Zeit sich zuspitzender gesellschaftlicher Konflikte traten
Dichterpersönlichkeiten aus ihrer Anonymität, und manche von ihnen
zeigten ein eigenes, unverwechselbares Profil. Zuerst ist hier
Dulduityn Rawdschaa (1803-1856) zu nennen, der den ärmsten Schichten
des Volkes entstammte und früh als Wiedergeburt eines bedeutenden
lamaistischen Heiligen der „alten“ (unreformierten) Richtung des
Lamaismus erkannt wurde. Auch von ihm sind zahlreiche Lehrdichtungen in
tibetischer Sprache überliefert, doch zeigen die in Mongolisch
geschriebenen Lieder nicht nur seine enge Verbundenheit mit dem
einfachen Volk, sie bereicherten auch die Empfindungs- und
Erlebnislyrik und waren von nachhaltiger Wirkung bis heute. In dieser
Zeit entwickelte sich die „Ug“- (Üge“-) Literatur (u.a. Chuultsch
Sandag) – in monologischen Versdichtungen bringen meist Tiere die Ideen
von Menschen kritisch zum Ausdruck. In unmittelbarer Berührung mit der
chinesischen Kultur entstand der mongolische Roman, der durch
Wantschinbalyn Indschinasch (1837-1892) begründet und repräsentiert
wird. Neben diesen „neuen“ Genres wandelte sich die Lehrdichtung
(Surgaal) zu scharfer Sozialkritik, was sich bei Namdschildordschiin
Danzanwandschil (1854-1907) und Rawdschaagiin Chischigbat (1849-1916)
zeigt. Auch der Realitätsgehalt solch traditioneller Genres wie
Lobpreisung (Magtaal) und Segenswunsch (Jerööl) vertiefte sich.
Beispiel hierfür sind die Werke von Bawuugiin Gelegbalsan (1846-1923),
eines armen Viehhirten, dessen Jerööl weite Verbreitung fanden.
Von 1921 bis heute
Die
gesellschaftlichen Umbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der Sturz
der mandschurischen Qing-Dynastie in China und die Ausrufung der
Autonomie in der Äußeren Mongolei (1911), besonders aber die Folgen der
Oktoberrevolution in Russland öffneten den Mongolen die „Türen zur
Welt.“ 1920 wurden die chinesischen, 1921 die weißgardistischen Truppen
unter dem baltischen Baron von Ungern-Sternberg vertrieben, und 1924
war die Mongolische Volksrepublik ausgerufen worden. Damit war die
„späte“ Nationenwerdung der Mongolen – wenngleich nur im Zentrum ihres
Siedlungsgebietes – abgeschlossen.
Zur Abhängigkeit von der
Sowjetunion gab es für den neugegründeten Staat, der erst 1945 auch von
China anerkannt wurde, keine reale Alternative. Zu den positiven Seiten
der Entwicklung ist neben dem Aufbau eines Sozial- und
Gesundheitswesens vor allem die allmähliche Überwindung des
Analphabetentums, also die Errichtung eines Schul- und
Hochschulsystems, zu nennen. Junge Intellektuelle sammelten im
geistigen Austausch mit der Weltkultur neue Erfahrungen. Für die
Pioniere einer „modernen“ mongolischen Literatur wurde der Einfluss der
russischen Dichtung und über diese auch der westlichen Literaturen
bestimmend. Der zunehmende Realismusgehalt vor allem später geborener
Autoren widerspiegelt sich in wachsender Vielfalt der Genres,
Ausdrucksmittel und literarischer Techniken, auch wenn die Rezeption
von Werken der westlichen „Moderne“ lange weitgehend ausgespart blieb.
Vor allem die besten Werke des Daschdordschiin Natsagdordsch
(1906-1937) aus den frühen 1930er Jahren bezeugen die gelungene
Verschmelzung traditioneller Sujets und Formen mit denen der eben
„entdeckten“ westlichen Literaturen. Daneben ist Tsendiin Damdinsüren
(1903-1986), später der führende Literaturwissenschaftler der Landes,
mit der Erzählung „Das verschmähte Mädchen“ (1929), dem ersten Werk der
modernen mongolischen Prosa, zu nennen.
Die Stalinistischen
„Säuberungen“ auch in der Mongolei erstickten vorerst diese
hoffnungsvollen Ansätze einer neuen geistigen Kultur. Besonders die
Jahre der Herrschaft Tschoibalsans, des Statthalters Moskaus (1937/38
-1952), waren geprägt vom Terror gegen die Lamas (die meisten Klöster
wurden zerstört) und die Burjaten, aber auch gegen viele Funktionäre
und junge Intellektuelle, die oftmals für eine nationaldemokratische
Entwicklung eingetreten waren. (Man gibt die Zahl der Ermordeten mit
etwa 30 000 an, hinzu kommen viele, die zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt wurden.) Nur wenige der in dieser dunklen Epoche
entstandenen literarischen Werke haben bis heute Bestand. 1941 stellte
sich die Mongolei im Kampf gegen Hitlerdeutschland und seine
Verbündeten an die Seite der Sowjetunion. Damit verstärkten sich durch
das Aufgreifen patriotischer Themen Züge eines Menschenbildes, wie sie
aus der Feudalzeit überliefert waren. Gerade in Anknüpfung an das
Heldenepos wurden Typen, nicht Charaktere geschildert, siegte das
„Gute“ über das „Böse“. Der künstlerische wurde hinter den
politisch-erzieherischen Anspruch der Literatur gesetzt, was mit einer
„Theorie der Konfliktlosigkeit“ begründet wurde und sich in häufiger
Schwarz-Weiß-Malerei und klischeehafter Darstellung der Figuren zeigte.
Die kollektivistische Lebenssicht mit ihrer Vernachlässigung des
Individuums wurde offiziell eingefordert und wirkte lange nach. Den
besten Autoren jedoch gelang es zunehmend – seit den 1950er, besonders
aber den 1970er Jahren – aufgrund ihres literarischen Talents und ihrer
Weltsicht, die Dogmen des „Sozialistischen Realismus“ zu durchbrechen
und lebensvolle, individuelle Charaktere zu schaffen bzw. eine eigene
Sprache zu finden. Diese Entwicklung verlief parallel zu der in den
asiatischen Sowjetrepubliken, etwa der Kasachstans und Kirgisiens
(Aitmatow). Trotz Zensur ist sie kaum vergleichbar mit den
Repressionen, denen die Schriftsteller in dieser Zeit in der
Volksrepublik China oder in Nordkorea ausgesetzt waren, weshalb auch
der künstlerische Gehalt der besten literarischen Werke mongolischer
Autoren oftmals größer war als der in diesen ungleich
bevölkerungsreicheren Ländern.
Nachdem zahlreiche Werke vor allem
ins Russische übersetzt waren, nahm die internationale Ausstrahlung der
mongolischen Literatur in den letzten vierzig Jahren – mit Ausnahme der
Lyrik, die oftmals als nicht übertragbar galt – beträchtlich zu.
Genannt werden müssen hier vor allem Bjambyn Rintschen (1905-1977),
Donrowyn Namdag (1911-1984), Tschadraabalyn Lodoidamba (1917-1970),
Begdsiin Jawuuchulan (1929-1982), Sengijn Erdene
(1929-2000), Dembeegiin Mjagmar (1931-1998), Dendewiin Pürewdordsch (*
1933) und Lodongiin Tüdew (* 1935). Diese Erzähler, Lyriker oder
Dramatiker standen oftmals im Spannungsfeld zwischen Anerkennung (sie
alle erhielten z.B. den Staatspreis) und teilweise harter offizieller
Kritik. Als bedeutende Dramatiker gelten Tschoidschamzyn Oidow
(1917-1963), der gern auf folkloristische Sujets zurückgriff, D. Namdag
und D. Mjagmar. Vielfach erst in den achtziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts gelang es auch anderen und meist jüngeren Schriftstellern,
Werke zu schaffen, die sich durch psychologische und intellektuelle
Durchdringung der literarischen Figuren auszeichnen – eine relativ neue
Erscheinung in der mongolischen Literatur. Unter den Prosaautoren sind
hier vor allem Sonomyn Udwal (1921- 1991), die bekannteste mongolische
Schriftstellerin, Sormuunirschiin Daschdoorow (1935-1999) und
Dordschiin Garmaa (* 1937) zu nennen.
Einen hohen Stand erreichte
besonders die bei den Mongolen sehr populäre Lyrik, wie das Schaffen
des einzigen Regimekritikers unter den mongolischen Schriftstellern,
Rentschinii Tschoinom (1936-1979), und das anderer Dichter seiner
Generation wie Mischigiin Tsedendordsch (1932-1982), Njambuugiin
Njamdordsch (1934-1996), wiederum S. Dachdoorow und Scharawyn
Sürendschaw (*1938) bezeugt. Hier sei vor allem Bawuugiin Lchagwasüren
(* 1944) genannt, der nach der politischen „Wende“ von 1990 große
Anerkennung gefunden hat. Nach 1980 traten verstärkt auch junge
Autorinnen auf, die in der Lyrik ihre Domäne fanden und diese mit neuen
Sichtweisen bereichert haben.
Nachdem es in der zweiten Hälfte der
1980er Jahre unter dem Einfluss des „Neuen Denkens“ zu ersten
Tabubrüchen gekommen war (hier seien für die Prosa vor allem Erdene,
Mjagmar und Tüdew genannt), hofften viele Schriftsteller – die dem
Staat meist loyal ergeben waren – mit dem Sieg der Demokratiebewegung
auf umfassende künstlerische Freiheit. Doch sehr bald zeigte sich die
ganze Härte der Marktgesetze: Literarisch Minderwertiges erschien,
traditionelle humanistische Werte verfielen, Publikationen wurden
staatlich nicht mehr gefördert. (Ein Beispiel hierfür ist das 1994 über
Jahre eingestellte Erscheinen der Literaturzeitschrift „Zog“, die im
Vergleich zur Bevölkerungszahl zu den auflagenstärksten der Welt
gehörte.) Inzwischen hat sich auch die materielle Situation von
Schriftstellern wieder verbessert, und es entstanden nicht wenige
bemerkenswerte literarische Werke, die sich durch hohen ethischen
Anspruch, kritische Tendenz und Weltoffenheit auszeichnen. Von den
„jüngeren“ Autoren, deren Schaffen teilweise erst in den letzten
zwanzig Jahren volle Anerkennung fanden, seien hier nur die Lyriker
Damdinsürengiin Urianchai (* 1940), Dandsangiin Njamsüren (1945-2002) ,
Otschirbatyn Daschbalbar (1957-1999) , Baataryn Galsansüch (*1972) und
die Erzähler Darmaagiin Batbajar (* 1941, auch Dramatiker), Sandschiin
Pürew (* 1941), Baldschiryn Dogmid (*1945), Dalchaagijn Norow
(*1951), Dambyn Törbat (*1955), Sandschaadschawyn Dschargalsaichan
(*1958, auch Dramatiker), Pürewdschawyn Bajarsaichan (* 1959) und Dordshdsowdyn Enchbold
(* 1959) genannt. Der einzige Schriftsteller der Mongolei, dessen
Bücher nach 1990 bei uns veröffentlicht wurden, ist bis heute Galsan
Tschinag (* 1943), der hauptsächlich in deutscher Sprache schreibt. In
seiner Heimat als Schriftsteller weniger bekannt als im Westen, gehört
sein umfangreiches Werk eher zur deutschsprachigen als zur mongolischen
Literatur.
Literatur
Walther H e i s s i g , Geschichte der
mongolischen Literatur (in zwei Bänden), Wiesbaden 1972. Diese
grundlegende Literaturgeschichte des bedeutenden Mongolisten umfasst
das 19. Jahrhundert und den Beginn des 20. Jahrhunderts und enthält
auch Textproben der Dichter (u.a. von D. Rawdshaa), aus Epen und
anderen anonymen Werken. –Daneben erschienen von W. Heissig zahlreiche,
oftmals sehr spezielle Arbeiten zur alten mongolischen Literatur und
zur Geistesgeschichte des zentralasiatischen Nomadenvolkes.
.
Erika T a u b e , Chrestomathie der mongolischen Literatur des 20.
Jahrhunderts, Leipzig 1972. Die Einleitung ist als Skizze der neuen
mongolischen Literatur seit 1921 angelegt.
. Renate B a u w e , Nachwort zu: Erkundungen. 20 mongolische
Erzählungen, (Ost-) Berlin 1976.
.
Erika und Manfred T a u b e , (Mongolische) Literatur, in: Schamanen
und Rhapsoden, Leipzig 1983. Zur Volksdichtung und zur schriftlichen
mongolischen Literatur vor 1921.
. Klaus O e h m i c h e n ,
Die mongolische Volksdichtung und ihr Einfluss auf die Entwicklung der
modernen mongolischen Literatur, in: Weimarer Beiträge, Heft 12/1984
.
Renate B a u w e , Mongolische Literatur, in: BI-Lexikon Ostasiatische
Literaturen, Leipzig 1985. Mit 29 Personen-, Werk- und Sachartikeln.
.
Renate B a u w e / Fritz G r u n e r , Nationale Traditionen der
Literatur und Probleme ihrer Verarbeitung bei der Schaffung einer
sozialistischen Literatur in der Mongolei und in China, in: asien,
afrika, lateinamerika, (Ost-) Berlin, Heft 13 (1985)
. Klaus O
e h m i c h e n , Daschdordshijn Nazagdordsh – Dichter des mongolischen
Volkes, in: neue deutsche literatur, (Ost-) Berlin, Heft 6/1987. Über
den Begründer der modernen mongolischen Literatur.
. Renate B
a u w e , Auf der Suche nach neuen Werten. Mongolische Literatur in der
Umorientierung, in: Mongolische Notizen. Mitteilungen der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e. V. (Bonn), Nr. 4/1995. Zur
gesellschaftlich-literarischen Entwicklung nach 1990.
. Klaus
O e h m i c h e n , Mongolische Dichtung, in: Ostra-Gehege. Zeitschrift
für Literatur, Kunst (Dresden), Nr. 42, Heft II/2006
. Klaus O
e h m i c h e n , Gebrochene Biographien. Mongolische Autoren, die als
Schüler, Studenten und Praktikanten in Deutschland waren, in:
Mongolische Notizen (Bonn), Nr. 15/2006.
. Biographische Skizzen über fünf Autoren, u.a. D.
Nazagdordsh und D. Namdag.
.
Klaus O e h m i c h e n , Gedanken über fünf zentrale Gestalten der
mongolischen Geschichte und Kultur, in: Mongolische Notizen (Bonn), Nr.
16/2007. Enthält u.a. eine biographische Skizze des Nationaldichters D.
Rawdshaa.
. Klaus O e h m i c h e n , Zehn mongolische
Dichter, in: Mongolische Notizen (Bonn), Nr. 17/2008. Biographische
Skizzen weiterer bedeutender mongolischer Schriftsteller.
.
Artikel zu mongolischen Autoren sowie anonymen Werken finden sich in
allen einschlägigen DDR-Lexika zur Weltliteratur, die zwischen 1963 und
1988 erschienen sind.
. In Kindlers neues Literaturlexikon in
20 Bänden (München 1988-1992) sowie den Ergänzungsbänden 21 und 22
(München 1988) wurden zahlreiche Artikel zu einzelnen Werken der
mongolischen Literatur aufgenommen (Verfasser: W. Heissig und R. Bauwe).
Neuere Veröffentlichungen aus der alten mongolischen Literatur in
deutscher Sprache
(Die angegebenen Autoren sind meist Herausgeber und Übersetzer
zugleich.)
.
Walther H e i s s i g , Helden-, Höllenfahrts- und Schelmengeschichten
der Mongolen, Zürich 1962. Enthält u.a.
Tschinggis-Chaan-Spruchdichtungen und Auszüge aus dem Geser-Chaan-Epos.
.
Walther H e i s s i g , Mongolische Volksmärchen, Düsseldorf/Köln 1963.
Eine erste umfangreiche Ausgabe in deutscher Sprache.
. N. C h
o d s a , Das betrogene Kamel. Volksmärchen, Legenden und Tierfabeln
der Mongolen, (Ost-) Berlin 1964 (eine Übersetzung aus dem Russischen)
. Erika T a u b e , Das leopardenscheckige Pferd und andere
tuwinische Märchen, (Ost-) Berlin 1977
. Erika T a u b e , Tuwinische Volksmärchen, (Ost-) Berlin
1978
.
Erika T a u b e , Tuwinische Lieder. Volksdichtungen aus der
Westmongolei Leipzig/Weimar 1980. Die drei letztgenannten Titel
enthalten Volksdichtungen der auf dem Territorium der Mongolei lebenden
Tuwa.
. Walther H e i s s i g , Dschingis Khan. Ein Weltreich
zu Pferde, Köln 1981. Dieser Band enthält u.a. die „Geheime Geschichte
der Mongolen“ nach der ersten deutschen Übersetzung von Erich Haenisch
(2. Auflage 1948) und einen Auszug aus dem mongolischen Nationalepos
von Geser-Chaan.
. Klaus K o p p e , Feuer des Zorns. Eine
mongolische Spielmannsdichtung, Leipzig/Weimar 1985. Das vielleicht
letzte Heldenepos der Weltliteratur aus den 1930er Jahren, einer Zeit
des Kampfes gegen die japanischen Aggressoren in der Inneren Mongolei.
.
Manfred T a u b e , Geheime Geschichte der Mongolen, Leipzig/Weimar
1989. Die letzte Übersetzung des bedeutendsten Werkes der
altmongolischen Literatur in deutscher Sprache.
. Waltraut F i
s c h e r , Solombo Chaan. Mongolische Märchen, (Ost-) Berlin 1989.
Nacherzählungen mongolischer Volksmärchen für eine breite Leserschaft.
.
Erika T a u b e , Volksmärchen der Mongolen, München 2004. Eine
umfassende, wissenschaftlich aufbereitete Sammlung mongolischer Märchen.
Veröffentlichungen aus der modernen mongolischen Literatur in deutscher
Sprache - Erzählungsbände und Romane
Renate
B a u w e (Hrsg.) , Erkundungen. 20 mongolische Erzählungen, (Ost-)
Berlin 1976. Der erste in deutscher Sprache herausgegebene Prosaband
aus der modernen mongolischen Literatur mit Erzählungen von 1929 bis
1972. In ihm sind auch alle bedeutenden mongolischen Erzähler der
ersten beiden Generationen nach 1921 vertreten.
.
Tschadraawalyn L o d o i d a m b a , Der durchsichtige Tamir, (Ost-)
Berlin 1978. Übersetzung aus dem Russischen, fehlendes
Personenverzeichnis.
. Sengijn E r d e n e , Sonnenkraniche
(Erzählungen), (Ost-) Berlin 1979 (Übersetzung: Renate Bauwe). Der
erste Erzählungsband des meistübersetzten mongolischen Prosaautors in
deutscher Sprache.
. Galsan T s c h i n a g , Eine tuwinische
Geschichte (Erzählungen), (Ost-) Berlin 1981. Die erste
Buchveröffentlichung des deutschsprachigen Autors aus der Mongolei.
.
Lodongijn T ü d e w , Bekanntschaft mit der Welt (episodische Prosa),
(Ost-) Berlin 1982. (Übersetzung: Galsan Tschinag) Autobiographische
Erinnerungen, geschrieben für Kinder und Erwachsene.
. Sengijn E r d e n e , Herdenstaub (Erzählungen),
Ulaanbaatar 1983 (Übersetzung: Galsan Tschinag)
.
Sonomyn L o t s c h i n , Die Farbe der Seele, (Ost-) Berlin 1983
(Übersetzung: Renate Bauwe). Dieser Roman erzählt vom spannungsreichen
Leben von Bergarbeitern zweier Generationen. In ihm werden erstmals in
der mongolischen Literatur auch die Auswirkungen der Stalinistischen
Repressalien am Schicksal Einzelner gestaltet.
.
Schagdardshawyn N a z a g d o r d s h , Mandchai die Kluge, (Ost-)
Berlin 1988. (Übersetzung: Renate Bauwe). Der Roman führt in das 15.
Jahrhundert, in eine Zeit, in der die Nachkommen Tschinggis Chaans ihre
letzten erfolgreichen Versuche unternahmen, das Stammland der Mongolen
zusammenzuhalten.
. Sengijn E r d e n e , Die Frau des Jägers, Das Ende des
Serüün-Tempels, Berlin 2009 (Übersetzung: Renate Bauwe)
.
Von G a l s a n T s c h i n a g erschienen nach 1992 über zwanzig
Erzählungs-, Gedicht-und Essaybände sowie Romane, mit denen er als
deutschsprachiger Autor weithin bekannt wurde.
Lyrik
Aus der
reichen mongolischen Lyrik ist bei uns fast nichts bekannt. Einige
Gedichte (u.a. von D. Nazagdordsh und B. Jawuuchulan) wurden im Band
„Wessen Welt...Poetisches Dokument“, (Ost-) Berlin 1967,
veröffentlicht. In jüngster Zeit erschienen Gedichte aus der modernen
mongolischen Lyrik in: Ostra-Gehege. Zeitschrift für Literatur, Kunst
(Dresden), Nr. 42, Heft II/2006 (unter dem Titel „Mongolische
Dichtung“) und in den Mongolischen Notizen (Bonn), Nr. 17/2008 (u.d.T.
„Zehn mongolische Dichter“), Nachdichtungen: Klaus Oehmichen. Weitere
Veröffentlichungen sind für 2009/2010 geplant.
Einzelnachweise
1.↑http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/unterhaltung/buecher/index,page=1193392.html
Text aus Wikipedia
(05.02.2010)
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