Mongolische Literatur ist die Bezeichnung für eine überwiegend in der uiguro- mongolischen Schrift abgefasste Literatur.
Das ältestes erhaltene Zeugnis ist die »Geheime Geschichte der Mongolen« (1227/64), eine Darstellung des Aufstiegs Tschingis Chaans
„Dschingis Khans“ Neben Heldenepen, die auch heute noch von Rhapsoden
vorgetragen werden, ist die mongolische Literatur reich an
ritualistisch, schamanistisch beeinflusster Zeremonialdichtung,
Segenssprüchen und Ansprachen, Weisheitssprüchen, Rätseln,
Sprichwörtern und Liedern.
Ein großer Teil der frühen, durch die
Aufnahme und Verarbeitung indisch-tibetischer und buddhistischer Motive
gekennzeichneten Literatur ist anonym.
Geschichte
Als
1990, im Jahr des gesellschaftlichen Umbruchs in der Mongolei, des 750.
Jahrestages der „Geheimen Geschichte“ gedacht wurde, war dies ein
Signal nationaler Rückbesinnung und zugleich ein Zeichen der Hoffnung
auf eine freie demokratische Entwicklung des Landes. Auch wenn für die
breite Öffentlichkeit wohl weniger das erste große Werk der
schriftlichen mongolischen Literatur und stärker die mit der Person
Tschinggis Chaans verbundene „große Zeit“ der Mongolen in das nationale
Gedächtnis gerufen wurde, konnte dem an der Mongolei und ihrer Kultur
Interessierten bewusst werden, welch lange literarische Tradition das
Nomadenvolk im Herzen Asiens besitzt.
Die mehrfach auch ins Deutsche
übersetzte Geheime Geschichte der Mongolen, das bedeutendste Werk der
altmongolischen Literatur, hat sowohl als Geschichts- dokument wie als
Sprach- und Literaturdenkmal außerordentliche Bedeutung. Diese epische
Prosa- und Reimchronik belegt, dass nicht erst die seit dem Ende des
16. Jahrhunderts in die Mongolei eindringende nördliche (tibetische)
Richtung des Buddhismus, der Lamaismus, eine schriftliche mongolische
Literatur begründete. Sie verdeckt aber auch nicht die Tatsache, dass
die Mongolen über eine reiche, mindestens achthundertjährige mündliche
Literaturtradition verfügen. Manches davon findet sich schon in der
„Geheimen Geschichte“, allerdings wurden die meisten dieser bis heute
lebendigen Werke viel später aufgezeichnet, oftmals erst durch
mongolische und ausländische Gelehrte im 20. Jahrhundert.
Die
mündliche Volksdichtung wurde über Jahrhunderte tradiert, denn die
Märchenerzähler und Rhapsoden wanderten von Ail zu Ail und waren bei
den Viehhirten stets willkommen. Auch die alten Genres der
Zeremonialdichtung, wie sie in der „Urreligion“, dem Schamanismus,
gepflegt und in meist wenig veränderter Form als Lobpreisung (Magtaal),
Segenswunsch (Jerööl) oder Verwünschung (Charaal) bis in die Gegenwart
wirksam waren, gehörten zu diesem Leben.
1300 - 1900
Bereits
aus dem 13. und 14. Jahrhundert, der Zeit des mongolischen Weltreichs,
sind epische, didaktische und lyrische Texte bekannt, die später z.T.
Eingang in Chroniken (Towtsch) fanden. Mit dem „Siegeszug des
Lamaismus“ und der Eroberung der Mongolei durch die Mandschu im Laufe
des 17. Jahrhunderts entwickelte sich eine umfangreiche religiöse
Literatur. Die Übersetzung des buddhistischen Kanons und auch
zahlreicher nichtkanonischer Schriften vor allem aus dem Tibetischen
regte zur ideellen Veränderung der volkstümlichen Erzählliteratur
(Märchen, Legenden, Tierfabeln) an. Neben religiösen Texten wie
Heiligenbiographien (Namtar) und besonders Lehrdichtungen (Surgaal)
entstand eine reiche, phantasievoll-skurrile Erzählliteratur, zu der
vor allem die Höllenfahrtsgeschichten gehören. Daneben blieb das
Volkslied lebendig, das später oftmals zum Wechsellied (als einer
Vorform des Theaterspiels) mit sozialkritischer und
nationalpatriotischer Tendenz umgeformt wurde. Dieses kritische
Gedankengut findet sich auch in Schelmengeschichten und Schwänken des
19. und angehenden 20. Jahrhunderts.
Vor allem aber blieben die
Heldengesänge im Volke lebendig, denn sie waren das menschliche
„Gedächtnis“ an eine große Zeit. Sie gaben Halt in einer über
zweihundert Jahre währenden Epoche nationaler Unterdrückung. Unter den
zahlreichen Epen unterschiedlichen Umfangs ragen der Geser und der
Dshanggar hervor, die sich bis heute in verschiedenen Varianten bei
allen mongolischen Völkerschaften großer Beliebtheit erfreuen und neben
der „Geheimen Geschichte“ und der Volksdichtung zu den „vier Säulen“
der alten mongolischen Literatur gerechnet werden.
Seit dem 17.
Jahrhundert waren die Klöster und nicht mehr die Fürstenhöfe Zentren
des geistigen Lebens und einer schriftlichen Literatur. Diese wurde
überwiegend in Tibetisch abgefasst, so wie im europäischen Raum lange
das Lateinische Sprache der Geistlichen und Gelehrten war. Nur sehr
wenige, darunter einige Chronisten, benutzten die mongolische
Schriftsprache, die meisten Autoren waren hohe Kleriker.
Erst im
Laufe des 19. Jahrhunderts erschienen mit der allmählichen
Säkularisierung der Gesellschaft Dichter, die der Beamtenschaft und
sogar der großen Masse der meist analphabetischen Viehhüter angehörten.
In einer Zeit sich zuspitzender gesellschaftlicher Konflikte traten
Dichterpersönlichkeiten aus ihrer Anonymität, und manche von ihnen
zeigten ein eigenes, unverwechselbares Profil. Zuerst ist hier Dulduityn Rawdshaa
(1803-1856) zu nennen, der den ärmsten Schichten des Volkes entstammte
und früh als Wiedergeburt eines bedeutenden lamaistischen Heiligen der
„alten“ (unreformierten) Richtung des Lamaismus erkannt wurde. Auch von
ihm sind zahlreiche Lehrdichtungen in tibetischer Sprache überliefert,
doch zeigen die in Mongolisch geschriebenen Lieder nicht nur seine enge
Verbundenheit mit dem einfachen Volk, sie bereicherten auch die
Empfindungs- und Erlebnislyrik und waren von nachhaltiger Wirkung bis
heute. In dieser Zeit entwickelte sich die „Ug“- (Üge“-) Literatur
(u.a. Chuultsch Sandag) – in monologischen Versdichtungen bringen meist
Tiere die Ideen von Menschen kritisch zum Ausdruck. In unmittelbarer
Berührung mit der chinesischen Kultur entstand der mongolische Roman,
der durch Wantschinbalyn Indshinasch
(1837-1892) begründet und repräsentiert wird. Neben diesen „neuen“
Genres wandelte sich die Lehrdichtung (Surgaal) zu scharfer
Sozialkritik, was sich bei Namdshildordshijn Dandsanwandshil (1854-1907) und Rawdshaagijn Chischigbat
(1849-1916) zeigt. Auch der Realitätsgehalt solch traditioneller Genres
wie Lobpreisung (Magtaal) und Segenswunsch (Jerööl) vertiefte sich.
Beispiel hierfür sind die Werke von Bawuugijn Gelegbalsan (1846-1923), eines armen Viehhirten, dessen Jerööl weite Verbreitung fanden.
20. Jahrhundert
Die
gesellschaftlichen Umbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der Sturz
der mandschurischen Qing-Dynastie in China und die Ausrufung der
Autonomie in der Äußeren Mongolei (1911), besonders aber die Folgen der
Oktoberrevolution in Russland öffneten den Mongolen die „Türen zur
Welt.“ 1920 wurden die chinesischen, 1921 die weißgardistischen Truppen
unter dem baltischen Baron von Ungern-Sternberg vertrieben, und 1924
war die Mongolische Volksrepublik ausgerufen worden. Damit war die
„späte“ Nationenwerdung der Mongolen – wenngleich nur im Zentrum ihres
Siedlungsgebietes – abgeschlossen.
Zur Abhängigkeit von der
Sowjetunion gab es für den neugegründeten Staat, der erst 1945 auch von
China anerkannt wurde, keine reale Alternative. Zu den positiven Seiten
der Entwicklung ist neben dem Aufbau eines Sozial- und
Gesundheitswesens vor allem die allmähliche Überwindung des
Analphabetentums, also die Errichtung eines Schul- und
Hochschulsystems, zu nennen. Junge Intellektuelle sammelten im
geistigen Austausch mit der Weltkultur neue Erfahrungen. Für die
Pioniere einer „modernen“ mongolischen Literatur wurde der Einfluss der
russischen Dichtung und über diese auch der westlichen Literaturen
bestimmend. Der zunehmende Realismusgehalt vor allem später geborener
Autoren widerspiegelt sich in wachsender Vielfalt der Genres,
Ausdrucksmittel und literarischer Techniken, auch wenn die Rezeption
von Werken der westlichen „Moderne“ lange weitgehend ausgespart blieb.
Vor allem die besten Werke des Daschdordshijn Nazagdordsh
(1906-1937) aus den frühen 1930er Jahren bezeugen die gelungene
Verschmelzung traditioneller Sujets und Formen mit denen der eben
„entdeckten“ westlichen Literaturen. Daneben ist Zendijn Damdinsüren
(1903-1986), später der führende Literaturwissenschaftler der Landes,
mit der Erzählung „Das verschmähte Mädchen“ (1929), dem ersten Werk der
modernen mongolischen Prosa, zu nennen.
Die Stalinistischen
„Säuberungen“ auch in der Mongolei erstickten vorerst diese
hoffnungsvollen Ansätze einer neuen geistigen Kultur. Besonders die
Jahre der Herrschaft Tschoibalsans, des Statthalters Moskaus (1937/38
-1952), waren geprägt vom Terror gegen die Lamas (die meisten Klöster
wurden zerstört) und die Burjaten, aber auch gegen viele Funktionäre
und junge Intellektuelle, die oftmals für eine nationaldemokratische
Entwicklung eingetreten waren. (Man gibt die Zahl der Ermordeten mit
etwa 30 000 an, hinzu kommen viele, die zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt wurden.) Nur wenige der in dieser dunklen Epoche
entstandenen literarischen Werke haben bis heute Bestand. 1941 stellte
sich die Mongolei im Kampf gegen Hitlerdeutschland und seine
Verbündeten an die Seite der Sowjetunion. Damit verstärkten sich durch
das Aufgreifen patriotischer Themen Züge eines Menschenbildes, wie sie
aus der Feudalzeit überliefert waren. Gerade in Anknüpfung an das
Heldenepos wurden Typen, nicht Charaktere geschildert, siegte das
„Gute“ über das „Böse“. Der künstlerische wurde hinter den
politisch-erzieherischen Anspruch der Literatur gesetzt, was mit einer
„Theorie der Konfliktlosigkeit“ begründet wurde und sich in häufiger
Schwarz-Weiß-Malerei und klischeehafter Darstellung der Figuren zeigte.
Die kollektivistische Lebenssicht mit ihrer Vernachlässigung des
Individuums wurde offiziell eingefordert und wirkte lange nach. Den
besten Autoren jedoch gelang es zunehmend – seit den 1950er, besonders
aber den 1970er Jahren – aufgrund ihres literarischen Talents und ihrer
Weltsicht, die Dogmen des „Sozialistischen Realismus“ zu durchbrechen
und lebensvolle, individuelle Charaktere zu schaffen bzw. eine eigene
Sprache zu finden. Diese Entwicklung verlief parallel zu der in den
asiatischen Sowjetrepubliken, etwa der Kasachstans und Kirgisiens
(Aitmatow). Trotz Zensur ist sie kaum vergleichbar mit den
Repressionen, denen die Schriftsteller in dieser Zeit in der
Volksrepublik China oder in Nordkorea ausgesetzt waren, weshalb auch
der künstlerische Gehalt der besten literarischen Werke mongolischer
Autoren oftmals größer war als der in diesen ungleich
bevölkerungsreicheren Ländern.
Nachdem zahlreiche Werke vor allem
ins Russische übersetzt waren, nahm die internationale Ausstrahlung der
mongolischen Literatur in den letzten vierzig Jahren – mit Ausnahme der
Lyrik, die oftmals als nicht übertragbar galt – beträchtlich zu.
Genannt werden müssen hier vor allem Bjambyn Rintschen (1905-1977), Donrowyn Namdag (1911-1984), Tschadraawalyn Lodoidamba (1917-1970), Begdsijn Jawuuchulan (1929-1982), Sengijn Erdene (1929-2000), Dembeegijn Mjagmar (1931-1998), Dendewijn Pürewdordsh (* 1933) und Lodongijn Tüdew
(* 1935). Diese Erzähler, Lyriker oder Dramatiker standen oftmals im
Spannungsfeld zwischen Anerkennung (sie alle erhielten z.B. den
Staatspreis) und teilweise harter offizieller Kritik. Als bedeutende
Dramatiker gelten Tschoidshamzyn Oidow (1917-1963), der gern auf folkloristische Sujets zurückgriff, D. Namdag und D. Mjagmar.
Vielfach erst in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
gelang es auch anderen und meist jüngeren Schriftstellern, Werke zu
schaffen, die sich durch psychologische und intellektuelle
Durchdringung der literarischen Figuren auszeichnen – eine relativ neue
Erscheinung in der mongolischen Literatur. Unter den Prosaautoren sind
hier vor allem Sonomyn Udwal (1921- 1991), die bekannteste mongolische Schriftstellerin, Sormuunirschijn Daschdoorow (1935-1999) und Dordshijn Garmaa (* 1937) zu nennen.
Einen
hohen Stand erreichte besonders die bei den Mongolen sehr populäre
Lyrik, wie das Schaffen des einzigen Regimekritikers unter den
mongolischen Schriftstellern, Rentschinij Tschoinom (1936-1979), und das anderer Dichter seiner Generation wie Mischigijn Zedendordsh (1932-1982), Njambuugijn Njamdordsh (1934-1996), wiederum S. D a c h d o o r o w und Scharawyn Sürendshaw (*1938) bezeugt. Hier sei vor allem Bawuugijn Lchagwasüren
(* 1944) genannt, der nach der politischen „Wende“ von 1990 große
Anerkennung gefunden hat. Nach 1980 traten verstärkt auch junge
Autorinnen auf, die in der Lyrik ihre Domäne fanden und diese mit neuen
Sichtweisen bereichert haben.
Nachdem es in der zweiten Hälfte der
1980er Jahre unter dem Einfluss des „Neuen Denkens“ zu ersten
Tabubrüchen gekommen war (hier seien für die Prosa vor allem Erdene, Mjagmar und Tüdew
genannt), hofften viele Schriftsteller – die dem Staat meist loyal
ergeben waren – mit dem Sieg der Demokratiebewegung auf umfassende
künstlerische Freiheit. Doch sehr bald zeigte sich die ganze Härte der
Marktgesetze: Literarisch Minderwertiges erschien, traditionelle
humanistische Werte verfielen, Publikationen wurden staatlich nicht
mehr gefördert. (Ein Beispiel hierfür ist das 1994 über Jahre
eingestellte Erscheinen der Literaturzeitschrift „Zog“, die im
Vergleich zur Bevölkerungszahl zu den auflagenstärksten der Welt
gehörte.) Inzwischen hat sich auch die materielle Situation von
Schriftstellern wieder verbessert, und es entstanden nicht wenige
bemerkenswerte literarische Werke, die sich durch hohen ethischen
Anspruch, kritische Tendenz und Weltoffenheit auszeichnen. Von den
„jüngeren“ Autoren, deren Schaffen teilweise erst in den letzten
zwanzig Jahren volle Anerkennung fanden, seien hier nur die Lyriker Damdinsürengijn Urianchai (* 1940), Dandsangijn Njamsüren (1945-2002) , Otschirbatyn Daschbalbar (1957-1999) , Baataryn Galsansüch (*1972) und die Erzähler Darmaagijn Batbajar (* 1941, auch Dramatiker), Sandshijn Pürew (* 1941), Baldshiryn Dogmid (*1945), Dalchaagijn Norow (*1951), Dambyn Törbat (*1955), Sandshaadshawyn Dshargalsaichan (*1958, auch Dramatiker), Pürewdshawyn Bajarsaichan (* 1959) und Dordshdsowdyn Enchbold (* 1959) genannt. Der einzige Schriftsteller der Mongolei, dessen Werke nach 1990 bei uns veröffentlicht wurden, ist bis heute Tschinagijn Galsan (* 1943), der als Galsan Tschinag
hauptsächlich in deutscher Sprache schreibt. In seiner Heimat als
Schriftsteller weniger bekannt als im Westen, gehört sein umfangreiches
Werk eher zur deutschsprachigen als zur mongolischen Literatur.
Literatur
Walther H e i s s i g , Geschichte der mongolischen Literatur
(in zwei Bänden), Wiesbaden 1972. Diese grundlegende
Literaturgeschichte des bedeutenden Mongolisten umfasst das 19.
Jahrhundert und den Beginn des 20. Jahrhunderts und enthält auch
Textproben der Dichter (u.a. von D. Rawdshaa), aus Epen und anderen
anonymen Werken. –Daneben erschienen von W. Heissig zahlreiche, oftmals
sehr spezielle Arbeiten zur alten mongolischen Literatur und zur
Geistesgeschichte des zentralasiatischen Nomadenvolkes.
. Erika T a u b e
, Chrestomathie der mongolischen Literatur des 20. Jahrhunderts,
Leipzig 1972. Die Einleitung ist als Skizze der neuen mongolischen
Literatur seit 1921 angelegt.
. Renate B a u w e , Nachwort zu: Erkundungen. 20 mongolische Erzählungen, (Ost-) Berlin 1976.
. Erika und Manfred T a u b e
, (Mongolische) Literatur, in: Schamanen und Rhapsoden, Leipzig 1983.
Zur Volksdichtung und zur schriftlichen mongolischen Literatur vor 1921.
. Klaus O e h m i c h e n ,
Die mongolische Volksdichtung und ihr Einfluss auf die Entwicklung der
modernen mongolischen Literatur, in: Weimarer Beiträge, Heft 12/1984
. Renate B a u w e , Mongolische Literatur, in: BI-Lexikon Ostasiatische Literaturen, Leipzig 1985. Mit 29 Personen-, Werk- und Sachartikeln.
. Renate B a u w e / Fritz G r u n e r ,
Nationale Traditionen der Literatur und Probleme ihrer Verarbeitung bei
der Schaffung einer sozialistischen Literatur in der Mongolei und in
China, in: asien, afrika, lateinamerika, (Ost-) Berlin, Heft 13 (1985)
. Klaus O e h m i c h e n ,
Daschdordshijn Nazagdordsh – Dichter des mongolischen Volkes, in: neue
deutsche literatur, (Ost-) Berlin, Heft 6/1987. Über den Begründer der
modernen mongolischen Literatur.
. Renate B a u w e ,
Auf der Suche nach neuen Werten. Mongolische Literatur in der
Umorientierung, in: Mongolische Notizen. Mitteilungen der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e. V. (Bonn), Nr. 4/1995. Zur
gesellschaftlich-literarischen Entwicklung nach 1990.
. Klaus O e h m i c h e n , Mongolische Dichtung, in: Ostra-Gehege. Zeitschrift für Literatur, Kunst (Dresden), Nr. 42, Heft II/2006
. Klaus O e h m i c h e n
, Gebrochene Biographien. Mongolische Autoren, die als Schüler,
Studenten und Praktikanten in Deutschland waren, in: Mongolische
Notizen (Bonn), Nr. 15/2006.
. Biographische Skizzen über fünf Autoren, u.a. D. Nazagdordsh und D. Namdag.
. Klaus O e h m i c h e n ,
Gedanken über fünf zentrale Gestalten der mongolischen Geschichte und
Kultur, in: Mongolische Notizen (Bonn), Nr. 16/2007. Enthält u.a. eine
biographische Skizze des Nationaldichters D. Rawdshaa.
. Klaus O e h m i c h e n
, Zehn mongolische Dichter, in: Mongolische Notizen (Bonn), Nr.
17/2008. Biographische Skizzen weiterer bedeutender mongolischer
Schriftsteller.
. Artikel
zu mongolischen Autoren sowie anonymen Werken finden sich in allen
einschlägigen DDR-Lexika zur Weltliteratur, die zwischen 1963 und 1988
erschienen sind.
. In Kindlers neues Literaturlexikon in 20
Bänden (München 1988-1992) sowie den Ergänzungsbänden 21 und 22
(München 1988) wurden zahlreiche Artikel zu einzelnen Werken der
mongolischen Literatur aufgenommen (Verfasser: W. Heissig und R. Bauwe).
Neuere Veröffentlichungen aus der alten mongolischen Literatur in deutscher Sprache
(Die angegebenen Autoren sind meist Herausgeber und Übersetzer zugleich.)
. Walther H e i s s i g
, Helden-, Höllenfahrts- und Schelmengeschichten der Mongolen, Zürich
1962. Enthält u.a. Tschinggis-Chaan-Spruchdichtungen und Auszüge aus
dem Geser-Chaan-Epos.
. Walther H e i s s i g , Mongolische Volksmärchen, Düsseldorf/Köln 1963. Eine erste umfangreiche Ausgabe in deutscher Sprache.
. N. C h o d s a ,
Das betrogene Kamel. Volksmärchen, Legenden und Tierfabeln der
Mongolen, (Ost-) Berlin 1964 (eine Übersetzung aus dem Russischen)
. Erika T a u b e , Das leopardenscheckige Pferd und andere tuwinische Märchen, (Ost-) Berlin 1977
. Erika T a u b e , Tuwinische Volksmärchen, (Ost-) Berlin 1978
. Erika T a u b e
, Tuwinische Lieder. Volksdichtungen aus der Westmongolei
Leipzig/Weimar 1980. Die drei letztgenannten Titel enthalten
Volksdichtungen der auf dem Territorium der Mongolei lebenden Tuwa.
. Walther H e i s s i g ,
Dschingis Khan. Ein Weltreich zu Pferde, Köln 1981. Dieser Band enthält
u.a. die „Geheime Geschichte der Mongolen“ nach der ersten deutschen
Übersetzung von Erich Haenisch (2. Auflage 1948) und einen Auszug aus
dem mongolischen Nationalepos von Geser-Chaan.
. Klaus K o p p e
, Feuer des Zorns. Eine mongolische Spielmannsdichtung, Leipzig/Weimar
1985. Das vielleicht letzte Heldenepos der Weltliteratur aus den 1930er
Jahren, einer Zeit des Kampfes gegen die japanischen Aggressoren in der
Inneren Mongolei.
. Manfred T a u b e
, Geheime Geschichte der Mongolen, Leipzig/Weimar 1989. Die letzte
Übersetzung des bedeutendsten Werkes der altmongolischen Literatur in
deutscher Sprache.
. Waltraut F i s c h e r
, Solombo Chaan. Mongolische Märchen, (Ost-) Berlin 1989.
Nacherzählungen mongolischer Volksmärchen für eine breite Leserschaft.
. Erika T a u b e , Volksmärchen der Mongolen, München 2004. Eine umfassende, wissenschaftlich aufbereitete Sammlung mongolischer Märchen.
Veröffentlichungen aus der modernen mongolischen Literatur in deutscher Sprache - Erzählungsbände und Romane
Renate B a u w e
(Hrsg.) , Erkundungen. 20 mongolische Erzählungen, (Ost-) Berlin 1976.
Der erste in deutscher Sprache herausgegebene Prosaband aus der
modernen mongolischen Literatur mit Erzählungen von 1929 bis 1972. In
ihm sind auch alle bedeutenden mongolischen Erzähler der ersten beiden
Generationen nach 1921 vertreten.
. Tschadraawalyn L o d o i d a m b a , Der durchsichtige Tamir, (Ost-) Berlin 1978. Übersetzung aus dem Russischen, fehlendes Personenverzeichnis.
. Sengijn E r d e n e ,
Sonnenkraniche (Erzählungen), (Ost-) Berlin 1979 (Übersetzung: Renate
Bauwe). Der erste Erzählungsband des meistübersetzten mongolischen
Prosaautors in deutscher Sprache.
. Galsan T s c h i n a g
, Eine tuwinische Geschichte (Erzählungen), (Ost-) Berlin 1981. Die
erste Buchveröffentlichung des deutschsprachigen Autors aus der
Mongolei.
. Lodongijn T ü d e w ,
Bekanntschaft mit der Welt (episodische Prosa), (Ost-) Berlin 1982.
(Übersetzung: Galsan Tschinag) Autobiographische Erinnerungen,
geschrieben für Kinder und Erwachsene.
. Sengijn E r d e n e , Herdenstaub (Erzählungen), Ulaanbaatar 1983 (Übersetzung: Galsan Tschinag)
. Sonomyn L o t s c h i n
, Die Farbe der Seele, (Ost-) Berlin 1983 (Übersetzung: Renate Bauwe).
Dieser Roman erzählt vom spannungsreichen Leben von Bergarbeitern
zweier Generationen. In ihm werden erstmals in der mongolischen
Literatur auch die Auswirkungen der Stalinistischen Repressalien am
Schicksal Einzelner gestaltet.
. Schagdardshawyn N a z a g d o r d s h
, Mandchai die Kluge, (Ost-) Berlin 1988. (Übersetzung: Renate Bauwe).
Der Roman führt in das 15. Jahrhundert, in eine Zeit, in der die
Nachkommen Tschinggis Chaans ihre letzten erfolgreichen Versuche
unternahmen, das Stammland der Mongolen zusammenzuhalten.
. Sengijn E r d e n e , Die Frau des Jägers, Das Ende des Serüün-Tempels, Berlin 2009 (Übersetzung: Renate Bauwe)
. Von G a l s a n T s c h i n a g
erschienen nach 1992 über zwanzig Erzählungs-, Gedicht-und Essaybände
sowie Romane, mit denen er als deutschsprachiger Autor weithin bekannt
wurde.
Lyrik
Aus
der reichen mongolischen Lyrik ist bei uns fast nichts bekannt. Einige
Gedichte (u.a. von D. Nazagdordsh und B. Jawuuchulan) wurden im Band
„Wessen Welt...Poetisches Dokument“, (Ost-) Berlin 1967,
veröffentlicht. In jüngster Zeit erschienen Gedichte aus der modernen
mongolischen Lyrik in: Ostra-Gehege. Zeitschrift für Literatur, Kunst
(Dresden), Nr. 42, Heft II/2006 (unter dem Titel „Mongolische
Dichtung“) und in den Mongolischen Notizen (Bonn), Nr. 17/2008 (u.d.T.
„Zehn mongolische Dichter“), Nachdichtungen: Klaus Oehmichen. Weitere
Veröffentlichungen sind für 2009/2010 geplant.
Text aus Wikipedia
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