MARZAN SHARAV
(1869-1939)
Der Hofmaler des letzten Kaisers der Mongolei

-- Der Originaltext auf Mongolisch --
-- The text in English --




OtGO Otgonbayar Ershuu ©
Die deutsche Übersetzung-Veröffentlichung am 02.03.2022 Berlin


Sharav Balduu, bekannt als Marzan (scherzhaft), wurde im Winter 1869 als Sohn einer Hirtin Norjin im heutigen Tsagaan-Pass-Winterlager in der Gobi-Altai-Provinz - früher Provinz Zasagt Khan - geboren. Er wurde nach seinem Großvater Balduu benannt, da sein Vater unbekannt war.

Seine Mutter wollte, dass er ein gut ausgebildeter Mönch wird, also brachte sie ihn zu seinem Onkel Jamts Gun (1826-1901), der ein buddhistischer Mönch war, in die Lehre. Obwohl Sharav nie Mönch werden wollte, war seine Ausbildung bei seinem Onkel ein großer Wendepunkt in seinem Leben und ebnete seinen Weg zum Künstler, denn sein Onkel war nicht nur Mönch, sondern auch Thangka-Maler, Holzschnitzer, Bildhauer und Wachsmodellierer.

Im wirklichen Leben war Sharav nicht so scherzhaft und humorvoll, sondern er war ein enorm fleißiger und zurückhaltender Mensch. Er war nicht verheiratet, hatte nie eine romantische Beziehung mit einer Frau und lebte sein Leben als Junggeselle. Dieser große Künstler erlebte später in seinen Siebziger Jahren die Härte der sozialistischen Repressionen der 1930er Jahre und verließ diese Welt auf tragische Weise. Er hatte keine Kinder und die Einzelheiten seines Privatlebens sind uns wenig bekannt. Das bemerkenswerte Vermächtnis und der Beitrag von Marzan Sharav zur Entwicklung der mongolischen Kunst werden jedoch durch seine Meisterwerke über Jahrhunderte erhalten bleiben und historisch weit in die Zukunft wirken.

In seiner Jugend wurde Sharav während der Mandschu-Zeit aufgrund seiner Kritik in seinen Karikaturen gegenüber einigen der betrügerischen Feudalherren und Mönche verfolgt, denn er wollte deren trügerisches, gieriges Fehlverhalten und ihre wahre Natur nicht tolerieren. Letztendlich konnte er mit seinem Lehrer nicht gut auskommen und wollte nicht länger in seiner Heimat bleiben, also folgte er den Nomaden auf ihrer Wanderung mit ihrer Karawane und ihrem Vieh und kam mit 22 Jahren in der Hauptstadt Ikh Khuree an.

Es war eine Zeit, in der der achte Bogdo Khaan Jebtsundamba (1869-1924) Staatsoberhaupt und religiöses Oberhaupt der Mongolei war und von seinen Gästen - wie etwa dem Oberhaupt der Provinz Zasagt-Khan - Zasagt Khan Sodnomravdan (1867 -1912) oder von dem russischen Wissenschaftler Grigory Nikolayevich Potanin (1835-1920) Werke von Sharav als Geschenke oder Opfergaben erhielt. Bei diesen Gelegenheiten wurden auch Legenden und Geschichten über die außergewöhnlichen Talente des jungen Künstlers erzählt. "Er soll auf seinen Fingernägeln miniaturhafte Darstellungen von Göttern gemalt haben, so dass man sie mit dem bloßen Auge nicht gut erkennen konnte."
Bogdo Khaan war bereits seit längerer Zeit ein großer Bewunderer von Sharavs Kunstwerken und er verwahrte diese als besonders geschätzte Objekte in seiner Sammlung. Der gleichaltrige Peer schätzte zudem Sharavs reformatorische Ideen wie auch sein malerisches Talent und bot ihm deshalb nicht nur Möglichkeiten an, Kunstwerke zu schaffen und zu erwerben, sondern unterstützte ihn auch darin, zum Hofmaler von Bogdo Khaan ernannt zu werden.


Bogdo Khaan, der damals mit dem Bau seines Winterpalastes nach einem architektonischen Entwurf des russischen Zaren Nikolaus II. (1868–1918) begann, beauftragte Sharav, für seinen neuen Palast großformatige Kunstwerke zu gestalten. Als Oberhaupt der Künstler des Palastes, der auch alle königlichen Künstler beaufsichtigte, versammelte Sharav eine ausgewählte Gruppe von Künstlern und begann damit, zu reisen, um die Nation in allen Teilen zu erkunden und die Szenen und Erfahrungen dieser Reisen aufzuzeichnen sowie zu malen. Der große Meister Sharav hat diese Aufzeichnungen und Gemälde seiner Reisen selbst zusammengestellt und hat unter den Titeln „Sommer“, „Herbst“, „Bogdo Khaans Sommerpalast“ und „Bogdo Khaans Winterpalast“, eine Reihe von Werken geschaffen, die zusammen so beliebt geworden sind und seit langer Zeit als „Ein Tag in der Mongolei“ bezeichnet werden.

Die Themen von „Ein Tag in der Mongolei“ lassen sich in ‘traditionelles Landleben‘, das ‘neue Leben der sesshaften Kultur‘, ‘religiöse Rituale‘, ‘nomadische Kultur‘ und schließlich ‘alltägliche Ereignisse des gewöhnlichen menschlichen Lebens‘ unterteilen. In den Werken kann man alle Aspekte des Lebens in der Stadt Ikh Khuree aus der Vogelperspektive betrachten und zwar so, als würde man sich dort im wirklichen Leben befinden und die Darstellungen von Ereignisse, die sich in der Umgebung von Bogdo Khaans Sommer- und Winterpalästen ereignen, mit erleben. Die Gemälde „Sommer“ und „Herbst“ sollten vorwiegend saisonal wiederkehrende Rituale darstellen. Daneben gibt es viele Arbeiten, die die angenehmen wärmeren Monate zeigen, mit denen man sich auf die kommenden Jahreszeiten mit ihrem strengen, kalten Winter und einem harten Frühling vorbereitet. Wir sehen das Masten des Viehs, die Auswahl der richtigen Weiden und das Aufstocken von Heu und Brennholz. Wenn man diese Gemälde betrachten, spürt man in gewisser Weise den Duft der Steppe, hört virtuell die Geräusche von Menschen, die sich unterhalten, und sogar ihr Flüstern, so als ob man an solchen Ereignissen teilnehmen würde.  Meister Sharavs Kunstwerke sind von einer bemerkenswert intensiven Lebendigkeit und Sinnlichkeit. Es ist, als würde man sich einen Film ansehen, obwohl man nur die Gemälde betrachtet.

Auf diesen Gemälden kann man viele Ereignisse und Rituale sehen und beobachten, wie z. B. Bräuche, die bestimmten traditionellen Praktiken folgen, darunter: Der Brauch, den eigenen Sohn mit der Braut zu verheiraten, Die Hochzeitszeremonie, Der Brauch, arrangierte Ehen zu schließen, „Das Ritual der Filzherstellung, „Das Ritual der Verehrung von Bergen und Steinhaufen“, „Bestattungsriten“, „Schamanismus“, „Jagdritual“, „Tierbrandritual“, „Zubereitung von Milchprodukten“, „Kamelmelken“, „Märchen- und mündlicher Epenvortrag“, „Empfang und Abschied von den Adligen“, „Stutenmelken“, „Kastrieren des Viehs“, „Wollvorbereitung“, „Kamelschur“, „Schwangerschaft, Geburt und Hebamme“, „Pferd reiten“, „Schafe schlachten“, „Ein Ger (traditionelle mongolische Behausung) errichten“, „Das Ritual der Darbringung von neun Sprenkeln“, „Darbringung von Mandala und Shiva“ und andere. Man kann auch Ereignisse des gewöhnlichen Lebens beobachten, wie etwa die „Feuergefahr“, „Pinienkerne pflücken“, „Schwimmen“, „Tierdung als Brennstoff sammeln“, „Umzug auf eine neue Weide“, „Heuernte“, „Vogelscheuche aufstellen“, „Holzfällerei“, „Waschen und Putzen“, „Stierkampf“, „Flussüberquerung auf einem Floß“, „Elefanten hüten“, „Versuch Rehe und Antilopen zu züchten“, „Vögel füttern“, „Ziegenkarren ziehen“, „Handeln“, „Unterhaltung“, „Zeremonie-Sänger“, „Bestrafung eines sich schlecht benehmenden Betrunkenen, indem man ihn in einen Filz einwickelt“, „Kämpfen“, „Spielen von Musikinstrumenten“, „Liebesspiel“, „Fest der vergorenen Stutenmilch“, „Reisen der Mönche“, „Mann-zu-Mann-Verkehr“, „Stuhlgang“, „Tratsch“, „Betrug“, „Eifersucht“, „Verabredungen“, „Trinken“, „Rennpferde trainieren“, „Gardisten Verehrung“, „Leute auf Pferde, Pferdekarren und Fahrrädern“ und so weiter.

Bogdo Khaan war damals sehr angetan von diesen Kunstwerken und gab dem Künstler den Namen „Marzan“ (scherzhaft). Es bestand ein Missverständnis darüber, dass „
Ein Tag in der Mongolei“ ein einzelnes Kunstwerk sei und es sollte auch beachtet werden, dass dieses Kunstwerk ursprünglich nicht den Titel „Ein Tag in der Mongolei“ trug.

Im Stil von Thangka gemalt, spiegelt sein Kunstwerk „Die Grüne Tara“ den Einfluss der westlichen Porträtmalerei wider. Die im selben Stil geschaffenen Porträts von Bogdo Khaan Jebtsundamba und Königin Dondogdulam werden jetzt im The Fine Arts Zanabazar Museum
aufbewahrt und ausgestellt. Als Palastkünstler für Bogdo Khaan nahm er an der Volksrevolution teil und widmete sein Wissen und Talent der Errichtung einer neuen Staatsform. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung in der Grafiktechnik und als Druckgrafiker half er 1921 bei der Gründung der Mongolischen Staatsdruckerei und gestaltete und dekorierte die erste Ausgabe der dort herausgegebenen Zeitung „Uria“.

Dann malte Sharav auf Auftrag von Sukhbaatar Damdin (1893-1923) – dem Anführer der Volksrevolution, dem Staatsgründer und Oberbefehlshaber der gesamten Armee – ein Porträt von Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) - der Anführer der Oktoberrevolution und das erste Oberhaupt der Sozialistischen Sowjetrepublik. Er malte diese Porträts in einem freieren Stil, behielt aber den traditionellen Stil religiöser Relikte und Symbolik in seiner Kunst bei. Ursprünglich nach einem Foto illustriert, erinnert die Konzeption dieses historischen Kunstwerks an die Bildsprache von Thangka, indem Lehrer Lenin vor einem tiefblauen Himmel und einem Lotushintergrund gezeigt wird, rechts und links flankiert von zwei roten Fahnen vor einem Globus.

Portrait of Lenin by Marzan Sharav 1922, Tempera on cotton 98 cm x 152 cm  Б.Шарав "В.И.ЛЕНИНИЙ ХӨРӨГ" 1922 он. Даавуу, шороон будаг.  98 см x 152 см
Marzan Sharav: Porträt von Lenin 1922, Tempera auf Baumwolle 98 cm x 152 cm


Ich habe weiterhin recherchiert, dass dieses Kunstwerk später in dem auf historischen Fakten basierenden Film „Ugluu“ (Morgen) von Jigjid Dejid (1919-1989) aus dem Jahr 1968 zu sehen war. Das 1922 mit
Tempera auf Baumwolle geschaffene Gemälde mit dem Titel „Portrait of Lenin“, das heute in der Nationalen Kunstgalerie der Mongolei als unschätzbares Erbe der bildenden Kunst aufbewahrt wird, ist die erste Darstellung der modernen Malerei (oder der „schönen Künste“, wie wir sie im Allgemeinen nennen) der Mongolei. Die in den 1950er und 1960er Jahren entstandenen irrtümlichen Begriffe „mongolische Malerei“ versus „Bildende Kunst“ haben sich nicht nur in den Köpfen der Künstler, sondern auch in den Köpfen der einfachen Einwohnern verwurzelt. Die Begriffe „Mongol Zurag“ (mongolische Malerei) und „Uran Zurag“ (schöne Kunst) müssen von den alten Missverständnissen befreit werden, die mongolische Malerei primär auf Kunstwerke im traditionellen Stil zu beziehen, die mit Wasser- und Tempera/Erdpigmenten geschaffen wurden, während die schöne Kunst auf traditionelle und freie Ölgemälde verweist. Diese sollte zukünftig als „Malerei“ oder „Kunst“ unabhängig von Barrieren und Missverständnissen verstanden werden!

Dies wirft folgende Fragen auf: Ist mongolische Malerei nicht eine schöne Kunst? Ist die schöne Kunst nicht mongolisch? Die Union der mongolischen Künstler (UMA), die einzige offizielle Berufsorganisation, die die Mehrheit der mongolischen Künstler als Mitglieder vertritt, sollte diesem Umstand weitere Aufmerksamkeit schenken!

Von Anfang an konzentrierte sich Sharav sehr auf solche Kunstwerke, die den mongolischen Lebensstil, Bräuche, Ethnographie, Rituale und sozioökonomische Bilder des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts so realistisch wie möglich darstellen. Solche Aufzeichnungen und Darstellungen historischer Zeugnisse machten seine Kunstwerke für die heutigen Generationen einzigartig und gelten als das wertvollste materielle Kulturerbe der mongolischen Kunst. Seine Arbeiten können zudem nicht nur aus kunsthistorischer, sondern auch aus historischer, ethnographischer und naturwissenschaftlicher Perspektive erforscht und studiert werden.

Vor dem Sieg der Volksrevolution malte Sharav Dutzende von Karikaturen, in denen er einige unanständige Feudalherren verspottete und kritisierte. Auch während der Volksrevolution schuf er eine Reihe von Karikaturen, Cartoons und Illustrationen für Zeitungen und Bücher mit Hilfe grafischer Techniken und mit Tiefdruckverfahren wie „Holzschnitt“, „Linolschnitt“ und „Gravur“ für Fahnen und Propagandamaterialien. Während seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit als Oberhaupt der Künstler und Mitbegründer der Mongolischen Staatsdruckerei war er verantwortlich für die Gestaltung von hochsicheren amtlichen Geheimschutz-Dokumenten, staatlichen Bankgarantiescheinen und Banknoten sowie für die erste mongolische Briefmarke „Eldev-Ochir“, die am 1. Juli 1924 herausgegeben wurde.

Es war damals revolutionär, bahnbrechend und bemerkenswert, dass Sharav seine Kunstwerke über die Nomadenkultur und das Alltagsleben gewöhnlicher Menschen außerhalb der Religion schuf, während er parallel das Niveau eines großen Meisters in der Thangka-Malerei und der traditionellen mongolischen Malerei erreichte. Das lag daran, dass die mongolische Kunst damals nicht von der Religion unabhängig gesehen werden konnte. Zudem war es sehr ungewöhnlich, eine Kunst außerhalb des buddhistischen Glaubens zu schaffen, weil die Gönner sie nicht mochten und sie nicht unterstützen wollten.

Zu Sharavs bedeutenden Beiträgen über die mongolische Kunst gehört auch sein Engagement für die Modernisierung der bildenden Kunst, ohne die traditionellen künstlerischen Techniken zu gefährden oder die bildende Kunst von der Religion trennen zu wollen und ohne gleichzeitig einen modernen Freistil-Gedankenwandel einzuführen. Er leistete Pionierarbeit und initiierte seinen eigenen modernen Malstil, ohne die damals einflussreiche und beliebte westliche Kunst direkt zu imitieren, während er die kulturelle und nationale Identität bewahrte.

Sharav schuf die moderne mongolische Tradition der Porträtmalerei und führte die Umwandlung von der zweidimensionalen flächigen traditionellen mongolischen Malerei in die dreidimensionale Malerei ein. Um Menschen, Tiere, Berge und Wasser in seinen Gemälden lebendig erscheinen zu lassen, fügte er Licht und Schatten hinzu, passte die Helligkeit und Reduzierung von Farben an und verwendete veränderte Farbspektren – neuartige Techniken, die zu dieser Zeit in der mongolischen Malerei sehr selten verwendet wurden.

Er brach mit der Tradition, Gemälde allein mit flächigen Formen zu gestalten, die keine Schattierungen oder Perspektive enthalten, sondern entwickelte eine bildnerische Struktur, in der Gestalt und Kontur in Form von einfarbigen Mustern auftauchen und realisierte fortschrittliche Beiträge zur Entwicklung der mongolischen bildenden Kunst, indem er die freie Wahl von Farben, Mattheit und Licht einführte, fließende Farbzonen und Schattierungen sowie die Vogelperspektive für die Gemälde einbezog, um zu erreichen, dass man Stadtansichten und Landschaften von oben überblicken kann und um im Kunstwerk simultan verschiedene Geschichten darzustellen. In dieser Hinsicht wurden die Kunstwerke von Sharav als unschätzbare Meisterwerke der Mongolei erkannt, die unter besonderer Aufsicht und dem Schutz des kulturellen Erbes aufbewahrt werden und der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Generationen junger Künstler kopieren bis heute Sharavs Werk, um die mongolische Malerei kennen zu lernen. Darüber hinaus verkaufen sie ihre Kopien nach Werken Sharavs an ausländische Touristen und beginnen, die Finanzierung für den Kauf von Materialien wie Farben und Rahmen zu realisieren sowie die weitere Zahlung von Studiengebühren für ihr Studium zu verdienen. Marzan Sharavs Bilder aus „Ein Tag in der Mongolei“ sind die meistkopierten und meistverkauften Gemälde der mongolischen Kunst, was angesichts der schwierigen Zeit der frühen Demokratie in den 1990er Jahren, als Dutzende von Künstlern diese Kunstwerke kopierten und verkauften, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nur allzu verständlich war. Sharav war zweifellos ein tugendhafter, einflussreicher und großzügiger Künstler.

Ausländische Besucher der Mongolei kehren selten in ihre Heimat zurück, ohne einige Teile des großartigen Gesamtwerks „Ein Tag in der Mongolei“ gesehen zu haben. Vielleicht gibt es kaum mehr Orte auf der Welt, an denen große oder kleine, gute oder schlechte Kopien seiner Kunstwerke angekommen sind. Und niemand weiß genau, wie viele Kopien von Marzan Sharavs Werken an den Wänden von vielen Häusern in vielen Ländern der Welt hängen und Gespräche über die Mongolei anregen.

OTGO Otgonbayar Ershuu, Künstler, Kunstforscher und Kurator

Anmerkung des Verfassers:

Dieser Artikel entstand am 27.12.2021 nach mehr als zehn Jahren Recherche in meinem Art Space Berlin (Atelier und Galerie) zum 152. Geburtstag des großen Meisters der Malerei namens Marzan Scharav. Der Autor dankt für die Veröffentlichung des Textes in der mongolischen Tageszeitung
„Heute“ (Unuudur) am 6. Januar 2022.

© OTGO Otgonbayar Ershuu 27.12.2021 Berlin, Deutschland




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The Mongolian daily newspaper “Today” (Unuudur) January 6, 2022 МАРЗАН ШАРАВ Өнөөдөр сонин 2022 оны 1 сарын 6
The Mongolian daily newspaper “Today” (Unuudur) January 6, 2022









One Day in Mongolia: Summer by Marzan Sharav 1905-1913, Tempera on cotton 138 cm x 177 cm "Монголын нэг өдөр: Зун" 1905-1913 он. Даавуу, шороон будаг.  138 см x 177 см
Ein Tag in der Mongolei
Marzan Sharav: Sommer 1905-1913, Tempera auf Baumwolle 138 cm x 177 cm




One Day in Mongolia: Autumn by Marzan Sharav 1905-1913, Tempera on cotton 138 cm x 177 cm  "Монголын нэг өдөр: Намар" 1905-1913 он. Даавуу, шороон будаг.  138 см x 177 см
Ein Tag in der Mongolei
Marzan Sharav: Herbst 1905-1913, Tempera auf Baumwolle 138 cm x 177 cm




One Day in Mongolia: Bogd Khan's Summer Palace by Marzan Sharav 1905-1913, Tempera on cotton 138 cm x 177 cm "Монголын нэг өдөр: Богд хааны зуны ордон" 1905-1913 он. Даавуу, шороон будаг.  138 см x 177 см
Ein Tag in der Mongolei
Marzan Sharav: Bogdo Khaans Sommerpalast 1905-1913, Tempera auf Baumwolle 138 cm x 177 cm




One Day in Mongolia: Bogdo Khaan's Winter Palace by Marzan Sharav 1905-1913, Tempera on cotton 138 cm x 177 cm "Монголын нэг өдөр: Богд хааны өвлийн ордон" 1905-1913 он. Даавуу, шороон будаг.  138 см x 177 см
Ein Tag in der Mongolei
Marzan Sharav: Bogdo Khaans Winterpalast 1905-1913, Tempera auf Baumwolle 138 cm x 177 cm 










 




Marzan Sharav Balduu
Sharav Balduu





"..Laut der Legende beauftragte der in Tibet geborene, reinkarnierte Herrscher Bogd Khan (1870–1924) den berühmten Künstler Baldugiin Sharav damit, Szenen zu malen, die das Leben auf dem Land in der Mongolei während der ersten Jahre der theokratischen Herrschaft Khans über die Mongolei darstellen sollten. Mithilfe anderer Künstler schuf Sharav zwei Gemälde, die zunächst den Titel Tägliche Ereignisse erhielten, aber nun umbenannt wurden in Ein Tag in der Mongolei (Herbst) und Airag-Fest.."


documenta 14
8. Apr. 2017 – 17. Sept. 2017 in Kassel, Germany





BOGDO JEBTSUNDAMBA KHUTUKTU THE LAST EMPEROR OF MONGOLIA
BOGDO JEBTSUNDAMBA KHUTUKTU
THE LAST EMPEROR OF MONGOLIA
By Prof. Batsaikhan Emgent Ookhnoi, Doctor of Historical Sciences



"..Зургийн зохиомжийг их зохиолч Д.Нацагдоржийн (1906-1937) "Миний нутаг" хэмээх алдарт найраглалтай адилтган үзвээс зохино. Энэхүү зургийн дээрээс доош, зүүнээс баруун тийш дүрслэлүүдийг тогтон ажиглаж, бүхэлд нь "уншваас" ёстой л:

"Хэнтий, Хангай, Саяаны өндөр сайхан нуруунууд
Хойд зүгийн чимэг болсон ойн хөвчийн уулнууд
Мэнэн, Шарга, Номины өргөн их говиуд
Өмнө зүгийн манлай болсон элсэн манхан далайнууд

Энэ бол миний төрсөн нутаг Монголын сайхан орон"


хэмээх уран тансаг яруу найргийн бадаг хэллэг сэтгэлд харван орж ирнэ. Профессор А.Цанжид: энэхүү шүлгийн эхний таван бадагт Монгол нутгийг багтаан дүрсэлсэн байна... цаашхи бадгуудад ан агнах, морь уралдах, рашаан ус уух, нүүх, мал бэлчээх, таван зүйлийн тариа тарих, сайн эрс байц хаданд үүрлэх, овоо тахих, үр хүүхэд өсөн үржих, өвгөд дээдсийг нутаглуулах, дөрвөн цаг ээлжлэх гэх мэт олон үйл явдлыг дурдсан нь өөрийн эрхгүй Б.Шаравын "Нэгэн өдрийн явдал" зураг санагдана. Монголын их туульсын багтаамж цараа ч ийм юм. (А.Цанжид 2005. 107) гэжээ.."

Л.Батчулуун
(Марзан Шаравын туурвилзүй. 2009.96-97)



"..Эртний хадны зураг дүрслэл тэр аяараа түүх, аж байдал, домог зүй, гүн ухааны нийлэг тусгал мөнөөх ярьдаггүй хэл, бичиг юм. Чухам эндээс л Марзан Шаравын бүтээлийн эх дүр, элэнц хуланцын өв уламжлал тодорно.."

Л.Батчулуун
(Марзан Шаравын туурвилзүй. 2009.11)






cover picture of the first issue of the newspaper “Uria” July 19, 1921 "Уриа" сонины тэргүүн дугаарын нүүрийн чимэг зураг 1921-07-19
Titelbild der ersten Ausgabe der Zeitung “Uria”
19. Juli 1921








"..Үрс гарч байгаа нь хэмээх бүтээл нь Балдуугийн Шаравын XX зууны эхэн үед зурсан “Намар-Зун” хэмээх цуврал зургийн нэг “Зун” хэмээх бүтээл бөгөөд бүтээгдсэнээс хойш “Үрс гарч байгаа нь”, “Айрагийн баяр”, “Гүүний үрс гаралт” зэрэг нэрээр нэрлэгдэж ирсэн байна.
Бүтээлд Монголын хөдөө нутгийн нэгэн малчин айлын зун цагийн ажил үйлс хийгээд, амьдралын үйл явдлыг өргөн дэлгэр хамран харуулжээ. Б.Шарав тус бүтээлдээ малчин хүний дүр, нүүдлийн аж ахуйтны хөдөлмөрийн өвөрмөц онцлогийг цомнож үзүүлсний томоохон нь “Гүүний үрс гаргах ёсон” билээ, эртний домог зүйн улбаатай, жавхлант сүргийн сүр жавхааг уран дүрслэлээр үзүүлсэн төдийгүй түмний аж амьдралыг яруу тод дүрслэн харуулснаараа онцлог юм.

Бүтээлд XX зууны ард түмний аж амьдралыг дүрслээд, айраг архад ууж, дуу хуур үүсгэн наргиж, наадаж байгаа язгууртан дээдэс, баяд, ноёд, лам нарын дүр, дүрслэлийг гүү мал сааж, ноос савж, аргал түлээ түүж буй малчин ардын дүртэй харьцуулан харуулсан нь бие биеэ тодотгосон эерэг, сөрөг дүрийг арга билгийн гүн утга санааг илэрхийлжээ. Эдгээр бүх дүрийг далд ёгт утга агуулсан хошин дүрээр илэрхийлсэн байна.."

Эрдэм шинжилгээний ажилтан Д.Гоомарал 2019-08-27 Г.Занабазарын нэрэмжит дүрслэх урлагийн музей, Улаанбаатар хот












The first postage stamp of Mongolia July 01, 1924 Монгол Улсын Шуудангийн анхны марк
Die erste Briefmarke der Mongolei
1. Juli 1924 














The newspaper “Today” front of Artwork "One day in Mongolia" The Fine Arts Zanabazar Museum January 6, 2022 Монголын сүүлчийн хааны ордны зураач МАРЗАН ШАРАВ Өнөөдөр сонин 2022 оны 1 сарын 6 Г.Занабазарын нэрэмжит дүрслэх урлагийн музей
Die Zeitung „Heute“ vor dem Kunstwerk „Ein Tag in der Mongolei“
Das Zanabazar Kunstmuseum
 6. Januar 2022





Bogdo Khaan by Marzan Sharav
Bogdo Khaan by Marzan Sharav




Queen Dondogdulam by Marzan Sharav
Queen Dondogdulam by Marzan Sharav

Mongolische Kunst