Mongolian Art

B.Shatarsaikhan

B.Shatarsaihan

Shatarsaikhans traditionelle Darstellungen der mongolischen Lebensart sind zu unterscheiden von ihren zahlreichen abstrakten, monochromen Ölmalereien. Letztere belädt sie mit symbolischen Formeln wie der Jurte oder durch die Loslösung vom Gegenständlichen, mittels eines linearen Konstrukts vor kräftigen, dunklen Hintergründen. Seit 1993 arbeitet sie, nach Abschluss ihres Kunststudiums in der Mongolei, als freischaffende Künstlerin. Ihre Gemälde sind bereits in der mongolischen Nationalgalerie für moderne Kunst, sowie in zahlreichen Privatsammlungen weltweit vertreten.

Grafisch wie auch malerisch illustriert Shatarsaikhan den Alltag mongolischer Frauen, indem sie gezielt stilisierte Figurenporträts oder Ausschnitte von extremer Gruppenzusammengehörigkeit für den Betrachter unmittelbar erfahrbar macht. Bewusst bearbeitet sie eine naturalistische Wiedergabe von Stoffen, Gegenständen und Kleidung: Traditionelle Kappen und Hüte werden gleichberechtigt neben der mongolischen Tracht wiedergegeben. Pferdekopfgeige, Jurte und Jurtenhocker typisieren einerseits das Ideale andererseits Unentbehrliches. Die Künstlerin veranschaulicht eine Paraphrase ihrer Wurzeln: die Personendarstellungen zeigen ein charakteristisches Bild mongolischer Statur, die nur durch den Verlust von Individualität, ehrwürdig eine fern östliche Kultur vermittelt.

Reduziert auf warme erdige Töne, die mit den freundlich blickenden und zugleich gedankenvollen Gesichtern ihrer Einzelfiguren korrespondieren, ist es die Vielzahl dekorativer aber kalter Farben, die die Gruppendarstellungen in einen dynamischen Zustand versetzen und eine realistische Lebendigkeit implizieren. Der stark beschwingte Duktus intendiert die Auflösung der Teilflächen, welche durch die wiederholte Angabe gleichen Inhalts lesbar gemacht wird, aber zugleich in neue Gründe transformiert werden.

Text von Sabine Müller

Die Mongolen kommen!“

lautet das Motto der Sonderausstellung veranstaltet von der Botschaft der Mongolei und der Collection Freudenberg. 25. Juni 2010 – 1. August 2010

lama
„Hiimorin san“, Öl auf Leinwand, 30 x 45 cm.
udalt
Verabschiedung“, Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm.

manduhai
„Hatan“, Öl auf Leinwand, 25 x 35 cm.
Morin huurch
„Huuriin egshig“, Öl auf Leinwand, 35 x 40 cm.